Der Einbau von intelligenten Messsystemen (kurz: iMSys) ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Die sog. Smart Meter sind die Grundbestandteile eines digitalen Energiesystems. Denn mit ihnen können die Verbrauchsdaten nahezu in Echtzeit erfasst und fernabgelesen werden, so dass Stromangebot und Nachfrage effektiver gesteuert werden können. So tragen Smart Meter effektiv zum Energiesparen bei.
Viele interessante Vertriebsmodelle, wie last- und zeitabhängige Tarife, können auf dieser Grundlage angeboten werden. Auch die Möglichkeiten zur Energiekostenoptimierung als Angebot von Energieserviceanbietern (kurz. ESA) steht und fällt mit der wirkungsvollen Integration von Smart Metern in die deutschen Stromnetze.
Der flächendeckende Rollout von Smart Metern in Deutschland ging zuletzt erst schleppend und schließlich kaum mehr voran. Das lag auch an der nach Verbrauchsgruppen gestaffelten Einbauverpflichtung und den Herausforderungen rund um die Zertifizierung der Smart Meter Gateways als Kommunikationsschnittstelle
Schließlich wurden im Mai 2022 die Bemühungen um den flächendeckenden Roll-out durch einen Gerichtsbeschluss vorerst gestoppt. Kurz vorher hatte das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die sog. Marktverfügbarkeitserklärung aufgehoben. Diese Erklärung sollte seit Februar 2020 als Grundlage für den flächendeckende Roll-out dienen, stand aber nach Auffassung des Gerichts nicht im Einklang mit den ursprünglichen gesetzlichen Mindestanforderungen für die Smart Meter Gateways.
Eine neue Marktverfügbarkeitserklärung wurde vom BSI bisher nicht erlassen. Die Messtellenbetreiber und Energievertriebe warten auf die Novellierung des Messstellenbetriebsgesetzes (kurz: MSBG) und ein hoffentlich soliden Neustart, der endlich Planungssicherheit bietet.
Bei einer Veranstaltung des Future Energy Lab am 21.10.2022 kündigte Wirtschaftsminister Robert Habeck an, dass das Messstellenbetriebsgesetz als gesetzliche Grundlage für den Smart-Meter-Roll-out zeitnah und umfassend novelliert werden würde. Die Hürden für den dringend notwendigen Roll-out sollen durch ein umfassendes Maßnahmenpaket beseitigt werden. Die Einzelheiten dazu sind hier in der Mitteilung der Deutschen Energie-Agentur (dena) zu entnehmen:
Habeck kündigt Neustart für Smart-Meter-Rollout an – Deutsche Energie-Agentur (dena)
Gerade Unternehmen, die überlegen, die Rolle als Energieserviceanbieter (kurz: ESA) zu übernehmen, kann ich sehr empfehlen die dort verlinkte Aufzeichnung von der Veranstaltung anzusehen.
Haben Sie Fragen rund um das Thema „Übernahme der Marktrolle Energieserviceanbieter“? Sprechen Sie mich gerne an!